Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-Stadtplanung nur noch wenige historische Gebäude erhalten:
Die evangelische Brüderkirche ist das älteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler:der Renthof und das Rondell, die Martinskirche mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, das Ottoneum, der Marstall, die Ruine des Zeughauses, das Karlshospital, der Druselturm, die Ruine der Garnisonkirche, die vereinfacht wieder aufgebaute Karlskirche, das Fridericianum mit Zwehrenturm (zeitweilig als Sternwarte genutzt), Altan des ehemaligen Roten Palais, der Kirchturm der alten Lutherkirche mit modernem Beton-Neubau und umgebenden Grabdenkmälern des Altstädter Friedhofs.
Im Stadtteil West (Volksmund „Vorderer Westen“) von Kassel finden sich eindrucksvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietwohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.
Die Architektur der 1950er Jahre ist mit zahlreichen Gebäuden vertreten, zum Beispiel: Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, ehemaliges Hotel Hessenland, Haus der Jugend, Treppenstraße, Altes Polizeipräsidium (2007 abgerissen).
Theater
Bereits im 16. Jahrhundert lassen sich Auftritte englischer Schauspielgruppen am Kasseler Hof nachweisen. Unter Landgraf Moritz wurde 1605 das Ottoneum vollendet, das als erstes feststehendes Theatergebäude Deutschlands gilt. Moritz erhoffte sich eine Reform des deutschen Schauspiels, die allerdings ausblieb. Der Schwerpunkt blieb weiterhin beim englischen Lustspiel. Mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges kam der Theaterbetrieb 1621 in Kassel zum Erliegen. Erst Landgraf Karl ließ das ehemalige Ballhaus am Stadtschloss zum Komödienhaus umbauen, nachdem auch der Marstall des Schlosses gelegentlich für Opern und Komödien genutzt wurde. 1769 erhielt Kassel sein erstes Opernhaus. Es entstand aus dem von Landgraf Friedrich II. angeregten Umbau eines fürstlichen Palais am heutigen Opernplatz. 1909 wurde an der südöstlichen Seite des Friedrichsplatzes ein monumentaler Neubau errichtet, der 1959 durch den Neubau Paul Bodes abgelöst wurde. Der Intendant des Staatstheaters Kassel ist Thomas Bockelmann. Das Orchester des Staatstheaters gilt als eines der ältesten Deutschlands und findet seine erste Erwähnung 1502 als Hofkapelle.
Neben dem Staatstheater gibt es in Kassel zahlreiche Kleinkunstbühnen und Laientheater.
Musik
Kassel verfügt über beachtliche private sowie staatlich geförderte Musikeinrichtungen. Als Beispiele sind zu nennen: das Staatsorchester Kassel (am Staatstheater), der Bärenreiter-Verlag, der Fachbereich Musik der Universität Kassel, die Musikakademie, die Musikschule Kassel, der Kammermusikverein, das Musikzentrum im Kutscherhaus, das Dock 4, das Kulturzentrum Schlachthof, der Förderverein Kasseler Jazzmusik, das Rockbüro Kassel, Drum & Brass-Band Kassel 1967 e.V., der Musikbunker, der Förderverein für Musik und Kultur e.V., die Kantorei Kirchditmold, der Kasseler Bachchor, das Collegium Vocale an St. Marien, Kassel und andere.
Museen und Galerien
Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden Museen und Galerien. Grundlage der heutigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel. Das Fridericianum, am heutigen Friedrichsplatz, gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent.
Bibliotheken
Die Universitäts-Bibliothek Kassel ist ein Bibliothekszusammenschluss aus Landes- und Murhardbibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen Bibliotheken der Universität.
Die Stadtbibliothek ist mit zahlreichen Zweigstellen über das ganze Stadtgebiet verteilt.
Gärten und Parks
Bergpark Wilhelmshöhe
Der Bergpark Wilhelmshöhe, der sich im westlichen Stadtgebiet Kassels im Habichtswald befindet, ist eine Parkanlage von Weltgeltung und besonderer Schönheit. Darin befinden sich das Schloss Wilhelmshöhe, die Löwenburg (Kassel) und der Herkules, das Wahrzeichen der Stadt.
Um 1700 wurde der Bergpark von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zweimal wöchentlich die bekannten und sehenswerten Kasseler Wasserspiele statt.
Großveranstaltungen
Sommer – alle 5 Jahre: documenta – Weltausstellung für zeitgenössische Kunst (erstmals 1955)
· März/April:
Frühjahrsmesse auf dem neuen Messeplatz
· April/Mai:
Tag der Erde, Straßenfest mit Ständen zu Umweltthemen und Kulturprogramm
· Mai/Juni:
Das Stadtfest in der Innenstadt (erstmals 29. Juni bis 6. Juli 1979)
· Juni:
Askina-Fest der Leichtathletik im Auestadion
· Juni/Juli/August:
Internationale Konzertreihe im Kulturzelt an der Drahtbrücke
· Juli/August:
Zissel– das Kasseler Volksfest auf und am Auedamm
· Juni/Juli:
Wilhelmshöhe Open – Hessens größtes internationales Tennisturnier
· August:
Wehlheider Kirmes
· September (meist erster Samstag):
Museumsnacht (erstmals am 11.-12. September 1999)
· September:
Connichi– Anime- und Manga-Convention
· September:
Internationales Theaterfestival im Staatstheater
· September:
Wilhelmshöher Berg- und Lichterfest im Bergpark Wilhelmshöhe
· August:
17. GERMAN OPEN im Westernreiten und Euro Cup
· Oktober:
Kasseler Musiktage
· November:
Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
· November/Dezember:
Weihnachtsmarkt in der Innenstadt